Jaroměř liegt in der Region Königgrätz, in 120 km Entfernung von Prag. Die am Zusammenfluss der drei Flüsse Elbe, Úpa und Metuje gelegene Stadt ist ein wichtiger Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt. Sie gehört zu den ältesten tschechischen Städten und trägt den Namen „Park- und Gartenstadt“. Im Zentrum der historischen Altstadt erbaute einst der Přemyslidenfürst Jaromír Anfang des 11. Jahrhunderts eine befestigte Siedlung. Im Mittelalter schützte eine gewaltige Stadtmauer die Stadt, es bewahrte sie jedoch nicht vor der Zerstörung während der hussitischen Kriege. Ein weiterer Tiefschlag kam gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, als die Stadt fast ihre gesamte Einwohnerschaft einbüßte. In den folgenden Jahrhunderten blühte Jaroměř auf, bedingt u.a. durch den Bau der Festung Josefstadt und einer Eisenbahnlinie (1857-59). Von der einstigen Blüte zeugen heute zahlreiche Bauten und Denkmäler.
Als Folge der Schlesischen Kriege (1740-63) büßten die Habsburger einen großen Teil Schlesiens und des Glatzer Landes zusammen mit den dort befindlichen Festungen ein. Das aufstrebende Preußen drohte mit weiterer Expansion. Für die Verteidigung Böhmens sollten zwei neue Festungen sorgen: Josefstadt und Theresienstadt. Am 3. Oktober 1780 legte Kaiser Joseph II den Grundstein für die neue Festung Josefstadt, die nach sieben Jahren beendet und dem Militär übergeben wurde. Sie war jedoch nie Ort von Kampfhandlungen. Während des ersten Weltkrieges wurden hier russische Gefangene gehalten, während des zweiten Weltkrieges stationierten hier Wehrmacht-Einheiten und Regierungstruppen. 1948 erfolgte die Eingemeindung der Festungsstadt Josefov nach Jaroměř. 1968 betraten Soldaten der Sowjetarmee die Festung; sie besetzten das Militärkrankenhaus und andere Gebäude und blieben bis 1991.