ul. 11 Listopada 23
PL-58-580 Szklarska Poręba
Tel./Fax: +48 75 717 26 11
Öffnungszeiten:
Montag: geschlossen
Dienstag bis Sonntag: 9.00 – 17.00 Uhr (Mai bis September)
Dienstag bis Sonntag: 9.00 – 17.00 Uhr (Oktober bis April)

Die Abteilung des Muzeum Karkonoskie in Szklarska Poręba wurde 1995 eröffnet. Sie befindet sich in einem stilvollen Haus, das sich ab 1890 im Besitz der Brüder Carl und Gerhard Hauptmann befand. Angezogen vom Charisma der beiden Schriftsteller, formte sich dort eine aktive Künstlerkolonie, aus der nach 1922 die Künstlervereinigung St. Lukas hervorging.
Die Dauerausstellung ist den beiden Eigentümern gewidmet, sie stellt aber auch Aspekte des örtlichen Künstlerlebens in der Vor- und Nachkriegszeit vor. Dabei werden auch antike Glaserzeugnisse aus Schreiberhau präsentiert. Die Geschichte des Ortes ist seit den Anfängen nicht nur mit dem Abbau von Edelsteinen und Edelmetallen verknüpft, sondern auch mit der Herstellung von Glas. Die erste Glashütte, die älteste in den Sudeten, entstand hier etwa in der Mitte des 14. Jh. Das Vorhandensein von notwendigen Rohstoffen wie Quarz und Buchenholz förderte die Entwicklung des Glaserhandwerks entlang des Schreiberhauer Bachs. Wegen massiven Waldrodungen und Sandabbau musste die Hütte immer wieder in höhere Bergregionen verlegt werden. Dies war ökonomischer als der Transport der Rohstoffe und führte zur Herausbildung von sog. „Wanderhütten“. Im Mittelalter wurde hier Glas hergestellt, das von schwacher Transparenz war, getrübt durch Holzasche und kleine Glasblasen. Seine leicht grünliche Färbung brachte ihm die Bezeichnung „Waldglas“, es wurde aber auch „Bergglas“ genannt.
Die rasch wachsende Beliebtheit der hiesigen Glaserzeugnisse lieferte für die Eigentümer der Ländereien, die Familie Schaffgotsch, den Anstoß zum Bau von weiteren Glashütten. 1575 entstand am Schreiberhauer Bach eine neuzeitliche Glashütte, geleitet durch Johann Friedrich aus Kreibitz in Nordböhmen, 1617 entstand die Glashütte der Familie Preussler im Weißbachtal und 1754 die Glashütte Karlstal. Anfang des 19. Jh. arbeiteten hier zwei Glashütten und 26 Schleifereien; die meisten Bewohner der Region waren in der Glasherstellung beschäftigt.
1841 wurde die größte und berühmteste der örtlichen Glashütten gegründet – die Josephinenhütte. (Sie produzierte bis zum Ende des zweiten Weltkrieges, nach Kriegsende wurde die Produktion unter dem Namen „Julia” wiederaufgenommen.) Die Josephinenhütte erlangte Weltbekanntheit für ihre exklusiven Erzeugnisse aus Kristallglas. Die aus dem in der Masse gefärbten Rubin-, Alabaster- oder Kobaltglas hergestellten Erzeugnisse waren reich geschliffen, geschnitten oder graviert und richteten sich stets nach den aktuell gültigen Stilrichtungen. Zu ihrer Berühmtheit trug auch die Teilnahme an den Weltausstellungen in London, Paris oder Wien bei.